Wenn Übergänge kippen – warum Kommunikation der Gamechanger für lebenswerte Arbeitswelten ist
- Mandy Engelhardt
- vor 7 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Ein Erfahrungsbericht aus der Praxis
Vor Kurzem erzählte mir eine Teilnehmerin aus einem meiner Seminare eine Situation, die mich sehr bewegt hat.
Sie hatte gerade eine neue Stelle angetreten – als Karenzvertretung für eine Kollegin, die in wenigen Wochen in Mutterschutz ging.
Motiviert, offen und engagiert wollte sie sich einbringen.
Doch schon nach wenigen Tagen kam es zu einer unangenehmen Szene:
Die Kollegin, die bald in Karenz ging, reagierte verärgert, als die Neue ihren Computerplatz nutzte. Es folgten Vorwürfe, Missverständnisse, eine spürbar angespannte Stimmung.
Was war passiert?
Niemand hatte die Situation wirklich vorbereitet.
Die neue Mitarbeiterin wusste nicht, welche unausgesprochenen Regeln oder Bedürfnisse im Raum standen.
Die scheidende Kollegin fühlte sich vielleicht übergangen oder nicht gesehen in ihrer Übergangsphase.
Und die Führung? Vermutlich im guten Glauben, „das regelt sich schon“.
Doch solche Momente sind entscheidend.
Sie prägen, wie sich Menschen in einer Organisation fühlen – willkommen, gesehen, unterstützt … oder eben nicht.

Übergänge sind sensible Momente
Ein Arbeitsplatzwechsel, eine Karenzvertretung, eine Nachfolge – all das sind emotionale Übergänge.
Die Person, die geht, lässt etwas los.
Die Person, die kommt, will ankommen, sich beweisen, dazugehören.
Beide brauchen Raum, um das gut gestalten zu können.
Doch oft fehlt dieser Raum.
Es gibt keinen klaren Plan, keine offene Kommunikation, manchmal nicht einmal die Information, dass jemand Neues kommt.
So entstehen Missverständnisse, Unsicherheiten – und oft Verletzungen, obwohl niemand etwas „falsch“ gemacht hat.

Was Du als Führungskraft tun kannst
Führung heißt, Übergänge bewusst zu gestalten.
Das beginnt nicht erst am ersten Arbeitstag, sondern schon viel früher.
Hier ein paar Impulse, die echte Gamechanger sind:
Frühzeitig informieren: Offene Kommunikation schafft Sicherheit. Wer geht, wer kommt, wann und warum – das sollte klar und transparent sein. Überraschungen erzeugen Unsicherheit.
Rollen und Aufgaben klären: Was darf, soll und kann die neue Person übernehmen? Was bleibt (noch) bei der scheidenden Mitarbeiterin? Klare Zuständigkeiten vermeiden Konkurrenzgefühle und Missverständnisse.
Emotionen anerkennen: Übergänge sind nicht nur organisatorisch, sondern auch emotional. Loslassen fällt schwer. Neu beginnen auch. Ein ehrliches Gespräch, ein symbolischer Übergabemoment oder ein gemeinsamer Kaffee können hier viel bewirken.
Zeit für Einarbeitung und Übergabe einplanen: Eine Karenzvertretung ist keine „Zwischenlösung“, sondern eine wichtige Phase. Wer hier Ressourcen und Zeit gibt, stärkt langfristig Vertrauen und Zusammenhalt im Team.
Lebenswerte Arbeitswelten entstehen mit Strategie und Herz
Lebenswerte Arbeitswelten entstehen nicht zufällig. Sie entstehen dort,
wo Menschen miteinander reden, bevor etwas schiefläuft.
Wo Übergänge nicht als Störung, sondern als Gestaltungsaufgabe gesehen werden.
Und wo Führungskräfte verstehen, dass Kommunikation die Brücke zwischen Veränderung und Vertrauen ist.
Denn am Ende geht es nicht darum, wer am Computer sitzt –
sondern darum, wie wir miteinander arbeiten wollen.
Das ist der Gamechanger für lebenswerte Arbeitswelten – wenn wir Übergänge mit Strategie und Herz gestalten.
Gemeinsam Wandel gestalten
Übergänge, Veränderung, neue Strukturen – all das gehört zum Alltag moderner Organisationen.
Doch ob daraus Unsicherheit oder Entwicklung entsteht, hängt davon ab, wie bewusst wir diesen Wandel gestalten.
Ich begleite Unternehmen und Führungskräfte genau in diesen Phasen – mit klarer Strategie, einem offenen Blick für das Menschliche und der Vision, lebenswerte Arbeitswelten zu schaffen, in denen Menschen gerne wirken.
Wenn Du Veränderung achtsam gestalten und Dein Team sicher durch Übergänge führen möchtest,
dann lass uns gemeinsam hinschauen, was es in Deinem Unternehmen braucht.
Deine Mandy Engelhardt

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